Timm Höller zeigte den Kindern zuerst die Schablonen-Technik. Zuerst fanden sich Höller und die Kinder zur Planung im Kunstraum ein: Was soll an die Toiletten-Wand? Bilder oder Botschaften? Oder beides? Mit Bleistift, Schere und jeder Menge Ideen ging es dann an die Vorbereitung. Die Kinder konnten ihrer Phantasie freien Lauf lassen und erstmal viel ausprobieren, bevor es an den richtigen Anstrich ging. Dabei gelernt: ordentliche Planung ist die halbe Miete und lohnt in jedem Fall.
Mit den fertigen Scherenschnitten, Farben und Pinsel ging es ans Eingemachte, also in diesem Fall: an die Toiletten-Wände. Die einfarbigen Wände waren den Kindern viel zu langweilig und es musste – ganz klar – viel Farbe dran. Dass man dafür auch mal auf den Klodeckel steigen musste? War an diesem Tag ausnahmsweise erwünscht. Dabei gelernt: Manchmal gibt es Ausnahmen von der Regel – wenn man dabei die Sicherheit im Hinterkopf behält.
Wie malt man Wände an, die viel zu hoch sind? Ganz klar: mit der praktischen Arm-Verlängerung! Dafür wurde ein Bleistift kurzerhand an einem Stiel befestigt – und schon konnten wunderbar die groben Skizzen angezeichnet werden. Dabei gelernt: Es gibt für alles eine Lösung – wenn man auch mal „um die Ecke“ denkt. Durch die Vorzeichnungen stellten die Kinder sicher, dass die geplante Größe eingehalten wird. So bleibt für alle Kunstwerke Platz, ohne dass ungeplante Lücken entstehen.
Nach vier Tagen war es endlich soweit: die Toiletten erstrahlten in neuem, buntem Glanz. Phantasietiere, Botschaften und kleine Toiletten-Regeln zieren seitdem die Wände und laden Toilettengäste fast schon zum Verweilen ein. Es gibt überall etwas zu entdecken, von Langeweile keine Spur. Übrigens: auch die Toiletten-Regeln stammen aus der Feder der Kinder. Dabei gelernt: Auch das „stille Örtchen“ will ordentlich behandelt werden!